Neues Merkblatt der BSH Nr. 78 – Haselgebüsch

Haselreiche Gebüsche – fruchttragende Gehölze pflanzen Merkblatt 78 zur Förderung von Bewohnern der Gebüsche erschienenAuf 8 Seiten stellen die Biologen Stefanie Schwarz und Volker Moritz die Pflanzaktionen in sieben Biotopen der Biologischen Schutzgemeinschaft Hunte Weser-Ems (BSH) dar. Im Vordergrund steht dabei die Förderung von Kleinsäugetieren und Brutvögeln sowie deren Nahrungsorganismen. Der Text ist mit einer Entwicklungskarte, Zeichnungen zu den Öffnungsspuren von „Nussbrechern“ und 18 Fotos, darunter solchen von fruchttragenden Arten wie Hasel, Schlehe und Holunder, gut illustriert. Das Merkblatt ist mit Unterstützung des Naturschutzforums Deutschland erstellt worden. Zur Hauptzielgruppe gehören Schulen und alle, die eigene Flächen mit fruchttragenden Gehölzen bepflanzen möchten. Die Autoren führen dazu näher aus:

Bekannt geworden durch seine essbaren Früchte, wird das Birkengewächs Haselstrauch oder „die Haselnuss“, Corylus avellana, seit Jahrtausenden von Menschen genutzt . Doch die Haselnuss hat noch weitaus größere Bedeutung: Während der Mensch vor allem die Früchte als Nahrung und zur Ölgewinnung nutzt sowie die jungen Zweige zur Herstellung von Seilen, dient der Haselstrauch vielen Lebewesen als Nahrungsgrundlage. Hierzu zählen Säugetiere und Vögel, aber auch zahlreiche Wirbellose. Manche Insekten, z. B. auch die Larve des Haselnussbohrers, Curculio nucum, ernähren sich von Teilen des Haselstrauchs. Und selbst die Bodeneigenschaften werden vom Haselstrauch positiv beeinflusst. Mittlerweile ist das Strauchgehölz jedoch in Hecken und flächigen Gehölzen im Weser-Ems-Gebiet selten geworden: Entwaldung und Flurbereinigung haben ihre Spuren hinterlassen. Mit dem Haselstrauch sind auch ökologisch eng an ihn gebundene Tierarten verschwunden. Die BSH ist daher bemüht, den Haselstrauch und andere Fruchtgehölze im Weser-Ems-Raum wieder verstärkt anzupflanzen oder dazu aufzurufen, um auch den betroffenen Tierarten wieder Nahrungsgrundlagen und Lebensstätten zu bieten. Die Förderung von Insekten, zum Beispiel in Hecken, hat zudem im Rahmen der biologischen Schädlingsbekämpfung positive Einflüsse auf benachbarte Kulturflächen.

Der Text ist im Internet kostenlos aufrufbar (www.bsh-natur.de / Service / Herunterladen / Merkblätter). Die geheftete Druckversion ist zu einem Preis von 1,- EUR (größere Anzahl ermäßigt) bei der BSH, 26203 Wardenburg, zu beziehen. Eine Pflanzanleitung und ein Poster werden demnächst erscheinen

Nicole Schriever(NaFor / BSH)