Die Schleiereule, erfolgloser Kulturfolger – Fotografien Von Andreas Schüring

Eulen gehören zu faszinierenden nachtaktiven Beutegreifern. Arten wie Waldkauz,  Steinkauz und Uhu sind auf die Förderung des Menschen angewiesen.

Das gilt in besonderem Maße für die Schleiereule. Unter dem Thema „Die Schleiereule – erfolgloser Kulturfolger veranstaltet die  Biologische Schutzgemeinschaft
Hunte Weser-Ems e. V.
(BSH) in den Räumen am Gartenweg 5 / Kugelmannplatz in 26203 Wardenburg (Oldb) eine Fotoausstellung. Die Eröffnung erfolgt am Freitag, dem 8. November 2019, um 11 Uhr. Ausstellungsdauer November 2019 – April 2020. Die exzellenten Fotos erläutert der Fotograf  Dr. Andreas Schüring aus Haselünne (Emsland). Anwesend ist auch der Geschäftsführer der EGE, Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e. V., Wilhelm Breuer, aus Bad Münstereifel. Der Ausstellungsflyer gibt zum Thema folgende Hinweise:

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Foto: BSH-Archiv

 

Die Schleiereule gehört in unseren Breiten zu den Charaktervögeln. Seit jeher wohnen sie mit uns unter einem Dach. Den unvergleichlichen Siegeszug aus der Mittelmeerregion hin nach Mitteleuropa erkaufte sie sich als Mäusejäger. Der Schlüssel des Erfolges war so gewissermaßen die Symbiose zwischen Mensch und Eule, wobei hier im klassischen Sinne eines Kommensalismus beide voneinander profitierten. 

Über Jahrhunderte waren sie so ein gern gesehener Untermieter. Doch Segen und Fluch liegen dicht beieinander. Der Wandel in der Landbebauung lässt der Eule heutzutage immer weniger Raum zum Überleben.
Noch heute ist die Bezeichnung Ulenflucht für die Öffnungen in den Giebeln geläufig. Die ursprünglich als Rauchabzug dienenden Löcher waren ein willkommener Zugang für den nachtaktiven Jäger. Doch seit den 1950er Jahren verwehren ihnen modernisierende Baumaßnahmen zunehmend den Zutritt. Der Bestand brach in den 70iger Jahren bundesweit ein und galt seinerzeit als stark gefährdet.

Die Wahl zum Vogel des Jahres 1977 war der Startschuss für überregionale Hilfsprogramme. Unzählige Brutkästen wurden installiert und der Bestand erholte sich.

Wurde die Wohnungsnot weitestgehend beseitigt, wird heute der Nahrungsmangel zur existentiellen Bedrohung. Die Intensivierung in der Landwirtschaft mit Grünlandumbruch hat vielerorts die Feldmauspopulation stark dezimiert. Auch die
Saumbiotope sind praktisch verschwunden. Hinzu kommt die zunehmende Versiegelung der Landschaft durch den Anbau von Futter- und Energiepflanzen.
 

Obwohl der Schleiereulenbestand in Niedersachsen als ungefährdet gilt ist Wachsamkeit geboten. Durch den fortschreitenden Grünlandumbruch mit konsekutiver Versiegelung der Landschaft durch Futter- und Energiemais werden die klimatisch bedingten Bestandsschwankungen durch den Lebensraumschwund jedoch immer schwerer zu kompensieren sein.