Geschädigte Ökosysteme – Neue Methode, um die Widerstandsfähigkeit der Vegetation zu schätzen

aus den VBIO-News 36/2023

Wer in diesem Jahr Urlaub am Meer gemacht hat, hat es dort vielleicht schon gemerkt, die Meere werden immer wärmer. Aber nicht nur das, sie werden auch immer saurer, mit erheblichen Folgen für die Meeresbewohner. Sichtbar gemacht haben dies Forschende aus Zürich mit Hilfe von „OceanAcidificationStripes“, die anzeigen, wie weit die Versauerung in Ihrer Lieblingsbaderegion schon vorangeschritten ist. Wie stark der Klimawandel der globalen Pflanzenwelt zusetzt, zeigt eine neue Methode, die die Widerstandsfähigkeit der Vegetation anhand von Satellitendaten und der Biomasse bestimmt, auch hier werden viele geschädigte Ökosysteme sichtbar. Und wenn Sie jetzt endlich auch mal Ihre Meinung zum Klimawandel loswerden wollen, oder konkrete Vorschläge haben, können Sie das auf einer online-Plattform des Bundesumweltministeriums beim „Dialog KlimaAnpassung – Leben im Klimawandel gemeinsam meistern“. Eine Chance, die man sich nicht entgehen lassen sollte.


Ideen und Anregungen dazu bekommen Sie vielleicht auch noch bei den kommenden VBIO online Veranstaltungen zum Thema „Biodiversität und Klimaveränderung und deren Wechselwirkung“ oder „Ozeane: Zeugen und Akteure des Klimawandels“.


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Wanderwegekonzeption für das Grüne Band Thüringen veröffentlicht

12. Juni 2023. Der Deutsche Wanderverband (DWV) hat als Abschluss eines Pilotprojektes ein umfangreiches Wanderwegekonzept für das Grüne Band Thüringen veröffentlicht. Zusätzlich bieten die Ergebnisse des Projektes wichtige Erkenntnisse zum Grünen Band insgesamt.

Vom Heldrastein hat man einen grandiosen Fernblick auf das Grüne Band © Deutscher Wanderverband / Erik Neumeyer

Das Konzept ist Ergebnis des Pilotprojektes „Wanderbares Grünes Band. Naturtouristische Wanderwegekonzeption Grünes Band Thüringen“, das vor gut anderthalb Jahren gestartet ist. Neben der eigentlichen Wanderwegekonzeption formulierte der DWV konkrete Handlungsempfehlungen, auch auf Basis einer Umfrage zum Wandern in Deutschland mit besonderem Fokus auf dem Grünen Band,

Das DWV-Projektteam hat ein Wanderangebot aus 33 Leitwegen, 77 Potenzialwegen und rund 160 Ergänzungswegen erarbeitet, das Wandernden die naturräumlichen und kulturellen Besonderheiten des Grünen Bandes Thüringen erschließt. Leitwege sind meist Halbtages- und Tagestouren, die sich thematisch eng auf das Grüne Band beziehen, als Wanderweg eine hohe Qualität besitzen und ein Stück auf dem ehemaligen Kolonnenweg verlaufen, der von den DDR- Grenztruppen zur Kontrolle der damaligen deutsch-deutschen Grenze genutzt wurde. Potenzialwege haben ebenfalls einen hohen Themenbezug zum Grünen Band, lassen sich aber hinsichtlich der Qualität als Wanderweg noch verbessern. Ergänzungswege gewährleisten ein Wegenetz rechts und links des Grünen Bandes, sodass Wandernde ihre Wanderungen variieren und Alternativen nutzen können.

Für die Zukunft sieht die Wanderwegekonzeption vor, Natur und Kultur am Grünen Band durch ein noch engmaschigeres Wegenetz zu erschließen. Ziel sind rund 50 Leitwege, die jeweils nicht weiter als 30 Kilometer auseinanderliegen sollen. Für DWV-Geschäftsführerin Ute Dicks war es ein Herzensanliegen, Wandernden das Grüne Band mit seinen kulturellen und naturräumlichen Besonderheiten stärker zu erschließen: „Ein wesentliches Ziel des Projektes war es, diesen emotional für viele Menschen so aufgeladenen Raum auf naturverträgliche und respektvolle Weise durch attraktive Wanderangebote noch besser erlebbar zu machen. Das Grüne Band wird so zum Erlebnisraum voller Wanderschätze.“

Besonders wichtig findet Dicks, dass die Wanderwegekonzeption von Partizipation gekennzeichnet war: „Zahlreiche am Grünen Band Thüringen ansässigen Akteure waren mit ihrer Expertise einbezogen, um eine nachhaltige Infrastruktur im Sinne eines Qualitätstourismus und für die Menschen vor Ort zu entwickeln.“ Viele der Ergebnisse sind nicht nur thüringenspezifisch, sondern lassen sich nach Ansicht des Projektteams auch entlang weiterer Abschnitte entlang des Grünen Bandes anwenden.

Bernhard Stengele, Umweltminister von Thüringen, sieht im Grünen Band einen einzigartigen Natur- und Kulturraum mit Strahlkraft weit über Thüringen hinaus: „Thüringen hat hier eine wichtige Grundlagenarbeit gefördert und kann als Modell einer naturverträglichen Entwicklung am Grünen Band auch für andere Anrainer dienen. Die Wanderwegekonzeption und ihr Wert für die touristische Entwicklung lässt sich in den Grundzügen sicher auf andere Bundesländer übertragen,“

Der „Leitfaden Wanderbares Grünes Band – Ergebnisse und Handlungsempfehlungen zur Naturtouristischen Wanderwegekonzeption Grünes Band Thüringen“ und die ..Wanderstudie Wanderbares Grünes Band“ können hier heruntergeladen werden: www.wanderverband.de/ergebnisse-gruenes-band

Unterwegs am Grünen Band © Deutscher Wanderverband
Von Bäumen gesäumter Weg entlang des Grünen Bands © Deutscher Wanderverband

Spechtgruppentagung 2023

Spechttagung vom 31.03. bis 02.04.2023 im Nationalpark Hainich

Am kommenden Wochenende, vom 31.03. bis 02.04.2023, findet die diesjährige Tagung der Fachgruppe Spechte in Kammerforst am Nationalpark Hainich in Thüringen statt. Auch kurzentschlossene Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind herzlich willkommen. Programm und Ablaufplan stehen auf der Website der FG zur Verfügung:

www.fachgruppe-spechte.de/tagungen/kammerforst-d-2023/

Schwerpunktthemen sind „Alte Buchenwälder“, „Monitoring von Spechten“ und „Alles rund um Specht“.

Neben einem informativen Vortragsprogramm wird eine Exkursion in den Nationalpark Hainich angeboten. Die Wälder sind seit der letzten Tagung für die hier vorkommenden sieben Spechtarten noch interessanter geworden – immerhin begeht der Nationalpark 2023 seinen 25. Geburtstag, mehr als 5.000 Hektar Laubwald konnten sich in dieser Zeit ungestört weiterentwickeln. Und seit 2011 gehört der Hainich sogar zum UNESCO-Welterbe der Europäischen Buchenwälder.

Die Tagung steht auch Nicht-Mitgliedern offen. Tagungsgebühren fallen keine an.

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Dipl.-Biol. (MSc) Karl Falk

Deutsche Ornithologen-Gesellschaft e.V.

Geschäftsstelle / Office
c/o Institut für Vogelforschung
An der Vogelwarte 21
26386 Wilhelmshaven
Deutschland / Germany

Tel. +49 (0)176 78114479
Fax: +49 (0)4421 9689 55

Webseite: www.do-g.de

Email: geschaeftsstelle@do-g.de sowie info@do-g.de


Bund gegen Missbrauch der Tiere feiert seinen 100. Geburtstag

Seit einem Jahrhundert engagiert der Bund gegen Missbrauch der Tiere (bmt) sich nun schon für den Schutz der Tiere in unserer Gesellschaft. Was als Zusammenschluss gegen Tierversuche begann, ist zu einer festen Instanz im deutschen Tierschutz geworden. Auch Naturschutzverbände wie die BSH kooperieren mit dem bmt.

Im Jahr 1922 als „Bund gegen Vivisektion“ gegründet, wurde er wie andere Tierschutzorganisationen im Dritten Reich gleichgeschaltet, was einem Verbot gleichkam. Nach dem 2. Weltkrieg kam es zur Neugründung des Vereins. Doch sollte das Engagement der Tierschützer sollte nun nicht mehr allein den Tieren gelten, die in Versuchslaboren leiden, sondern vielmehr allen Tieren. Somit musste auch ein neuer Name her, der dieses Ziel benennt: Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V., kurz: „bmt“. Heute ist der bmt mit 15 Standorten im gesamten Bundesgebiet vertreten. Die zehn vereinseigenen Tierheime bilden das Zentrum der ganzheitlichen Tierschutzarbeit, die politisches Engagement und praktischen Tierschutz auf einzigartige in den bmt-Tierheimen finden Tiere in Not einen Unterschlupf und werden von fachkundigen Tierpflegern bis zur Vermittlung in ein passendes Zuhause individuell und liebevoll versorgt. Pro Jahr finden hier 4.000 Heimtiere den Weg in ein neues Leben.

Daneben setzt sich der bmt für rechtliche Verbesserungen im Umgang mit landwirtschaftlich gehaltenen Tieren ein, da hier das Tierleid besonders groß ist. Nicht zuletzt liegen dem bmt auch der Schutz der Wildtiere und der Erhalt ihrer Lebensräume sehr am Herzen. So gibt es seit vielen Jahren enge und erfolgreiche Kooperationen, beispielsweise mit der Biologischen Schutzgemeinschaft Hunte Weser-Ems (BSH), die sich dem Erhalt und der Pflege wertvoller Biotope im Raum Niedersachsen verschrieben hat.

Der bmt ist Mitglied im Deutschen Spendenrat und unterliegt daher den besonderen Regelungen durch die freiwillige Selbstkontrolle. Dies gilt insbesondere bei der Sicherstellung des ordnungsgemäßen, treuhänderischen Umgangs mit den Spendengeldern. Der bmt ist als besonders förderungswürdig anerkannt und hat seinen Hauptsitz in Köln.

Näheres zur Arbeit des bmt kann man dem Geschäftsbericht entnehmen:

Geschäftsbericht [PDF]

Dipl. Biol. Torsten Schmidt

Wissenschaftlicher Mitarbeiter des bmt

24376 Kappeln

torsten.schmidt@bmt-tierschuitz.de


Insektenschonende Mähtechnik im Grünland

Projekt der Universität Hohenheim

Pressemitteilung des BMUV und des BfN vom 05.07.2022

Eine insektenfreundlichere Mahd könnte bundesweit Insektenleben retten: Studien belegen, dass durch heute übliche Verfahren zur Mahd landwirtschaftlicher Grünflächen ein Großteil der dort lebenden Insekten getötet wird. Das Projekt „InsectMow“ der Universitäten Hohenheim und Tübingen entwickelt deshalb schonende Mähtechniken, mit denen die hohe Insektensterblichkeit minimiert werden kann. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und das Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerium (BMUV) fördern das Vorhaben im Bundesprogramm Biologische Vielfalt mit rund 648.000 Euro.

BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: „Insekten sind die Grundlage stabiler Nahrungsnetze und erfüllen wichtige Funktionen in unseren Agrarökosystemen. Wenn die Zahl und Vielfalt der Insekten abnehmen, verschlechtern sich auch die ökologischen Leistungen auf landwirtschaftlichen Flächen drastisch. In der landwirtschaftlichen Praxis werden vor allem Scheibenmähwerke breit angewendet, deshalb ist die Notwendigkeit hoch, diese insektenfreundlicher zu konstruieren.“

Hintergrund
Bis zu fünf Mahden pro Jahr über viele Jahre hinweg sorgen für einen massiven Rückgang von Insekten auf landwirtschaftlich genutztem Grünland. Im Projekt „InsectMow“ sollen Scheibenmähwerke deshalb so modifiziert werden, dass beim Mähen weniger Insekten getötet werden. Zusätzlich wird eine effektive, am Mähwerk anzubauende Insektenscheuche entwickelt, die Insekten zur Flucht vor dem Mähwerk veranlasst. Mit diesen zwei Ansätzen soll die Insektensterblichkeit durch Mähen im Grünland minimiert werden.

Das Projekt wird von Fachleuten der Agrartechnik und Tierökologie der Universitäten Hohenheim und Tübingen durchgeführt. Die Entwicklung erfolgt schrittweise: Die von den Agraringenieur*innen gemeinsam mit dem Mähwerkshersteller Claas Saulgau GmbH entwickelten Mähwerkmodifikationen werden von Tierökolog*innen in Freilanduntersuchungen in Bezug auf ihre Effekte auf Insekten und Spinnen erprobt, anschließend weiterentwickelt und erneut im Freiland getestet. Mit der DLG-Prüfstelle Groß-Umstadt werden ein standardisiertes Testverfahren für insektenfreundliche Mähtechnik und ein entsprechendes Label für die Anwendung in der Praxis erarbeitet, damit die Neuentwicklung Eingang in den Markt findet.

Das am Projekt beteiligte Institut für Agrartechnik der Universität Hohenheim ist weltweit führend in der Entwicklung innovativer Techniken im Agrarbereich. Die beteiligten Tierökolog*innen der Universitäten Hohenheim und Tübingen befassen sich seit vielen Jahren mit den Ursachen und Folgen des Insektensterbens.

Projekt-Steckbrief „InsectMow“: https://bit.ly/insectmow

Weitere Informationen zum Bundesprogramm Biologische Vielfalt: https://biologischevielfalt.bfn.de/bundesprogramm 

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Der Schutz von Insekten wie z.B. Schmetterlingen geht einher mit der Förderung von Wildkräutern und Gebüschen bis zur Samenreife. Fotos: BSHnatur

Biodiversitätszentrum Rhön: Hirschkäfer gesucht!

Bayerisches Landesamt für Umwelt – Pressemitteilung Nummer 18/22 (Auszug)

https://www.lfu.bayern.de/pressemitteilungen/c/1677968/18-22-biodiversitaetszentrum-rhoen-hirschkaefer-gesucht

Mit bis zu neun Zentimetern Länge gehört der Hirschkäfer zu den größten heimischen Käferarten und ist auch von Laien gut zu erkennen – darauf bauen das Biodiversitätszentrum Rhön (BioZ) im Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU), die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) sowie der Verein Hirschkäferfreunde Nature Two e.V. Sie wollen sich ein genaues Bild von der Verbreitung dieses gefährdeten und naturschutzfachlich bedeutsamen Käfers in Franken machen und setzen dabei auf die Unterstützung der Bevölkerung. Wer einen Hirschkäfer entdeckt, kann seinen Fund bis 31. August 2022 online melden.

Wo sich die Suche nach dem imposanten Käfer lohnt, verrät ein Blick auf seine Lebensweise. Als Brutstätte und Nahrungsquelle für seine Larven benötigt der Hirschkäfer besonntes Totholz mit Bodenkontakt, das bereits stark zersetzt ist. Besonders beliebt sind morsche Baumstümpfe von Eichen und anderen Laubbäumen. Die erwachsenen Käfer ernähren sich dagegen von Baumsaft, der aus Baumwunden austritt, oder reifen Früchten.

Diese Voraussetzungen findet der Hirschkäfer vor allem in lichten Wäldern und an Waldrändern, aber auch im Siedlungsbereich: Nicht selten kommt er in Gärten, Streuobstwiesen, Parks, Alleen und anderen sonnigen Orten mit alten Baumbeständen vor, aber auch ein vergessener Brennholzstapel kann als Brutplatz dienen.

Die höchsten Chancen, die nachtaktiven Tiere fliegen oder krabbeln zu sehen, bestehen an schwülwarmen Abenden während ihrer Flugzeit von Mitte Mai bis Ende Juli. Die Männchen lassen sich leicht anhand ihres namensgebenden, geweihartigen Oberkiefers identifizieren. Ihre Körpergröße schwankt zwischen 3,5 und beeindruckenden 9 Zentimetern. Hirschkäferweibchen sind dagegen mit einer Länge von 3 bis 5 Zentimetern deutlich kleiner und verfügen über einen wesentlich weniger ausgeprägten Oberkiefer. Kennzeichnend sind auch die schwarzbraune Grundfarbe sowie das rotbraune Schimmern der Flügeldecken. Wer das Glück hat, einen Hirschkäfer zu entdecken, darf diesen keinesfalls der Natur entnehmen. Sie gelten in Bayern als stark gefährdet und sind gesetzlich geschützt. Unter www.hirschkaefer-suche.de können Interessierte bis zum 31. August 2022 ihre Beobachtungen mit Angabe von Fundort und Funddatum melden – am besten mit einem Foto des Käfers.

Der aus der Baumwunde austretende, rötliche Baumsaft dient dem Hirschkäferpärchen als Nahrung. Quelle: S. Finnberg

Hinweis: Für Meldungen von Fundorten sind die Naturschutzbehörden bei den Bezirksregierungen (soweit vorhanden), Landkreisen und kreisfreien Städten sowie die Landesämter (Landesbetriebe) für Naturschutz zuständig.


Waldbericht 2021: Massive Schäden in Deutschlands Wäldern

VBIO – Aktuelles aus den Biowissenschaften  8 / 2021 (Auszug)

Waldbericht 2021: Massive Schäden in Deutschlands Wäldern: VBIO

Barneführer Holz, Foto: BSHnatur

Die Folgen des Klimawandels haben in den vergangenen Jahren deutliche Spuren in Deutschlands Wäldern hinterlassen. Die starken Stürme in den Jahren 2017 und 2018, die extreme Dürre und Hitzewellen in den Jahren 2018 bis 2020 sowie die massenhafte Vermehrung von Borkenkäfern haben zu massiven Waldschäden geführt, heißt es in einer Unterrichtung der Bundesregierung (19/31700) zum Waldbericht 2021.

Demnach weisen nahezu alle Hauptbaumarten sogenannte Vitalitätseinbußen und Schadsymptome auf. Vor allem Fichten auf schlecht mit Wasser versorgten Standorten sterben großflächig ab. Auf Grundlage einer Länderabfrage mit Stand 31. Dezember 2020 sei von einer geschädigten Waldfläche von insgesamt 277.000 Hektar auszugehen, die wieder bewaldet werden müsse.

Durch die zum Teil erheblichen Schäden seien in einigen Regionen die Waldbestände und damit wichtige Waldfunktionen, wie der Erhalt von Wasser- und Bodenschutz, aber auch die Klimaschutzwirkung und die Kohlenstoff-Senkenfunktion erheblich beeinträchtigt, heißt es weiter.

Der Bericht bietet auf 57 Seiten einen Überblick über die Situation des Waldes in Deutschland, thematisiert die Waldschäden der Jahre 2017 bis 2021, führt die national getroffenen Maßnahmen zur Waldpolitik auf und stellt darüber hinaus die internationale und europäische Waldpolitik Deutschlands dar.


Nachruf auf Prinz Philip

Am 9. April 2021 ist Prinz Philip, Herzog von Edinburgh, gestorben.

Das NaturschutzForum Deutschland (NaFor) dankt für das jahrzehntelange erfolgreiche und überzeugende Wirken von Prinz Philip zugunsten des internationalen Natur- und Artenschutzes.

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Schnüffeln für die Wissenschaft

VBIO – Aktuelles aus den Biowissenschaften  9 / 2021 (Auszug)

https://www.vbio.de/aktuelles/details_news

Annegret Grimm-Seyfarth mit Border Collie „Zammy“ auf der Suche nach bedrohten Kammmolchen. Foto: Daniel Peter

Die Listen der bedrohten Tiere und Pflanzen der Erde werden immer länger. Doch um diesen Trend stoppen zu können, fehlt es immer wieder an wichtigen Informationen. So lässt sich häufig nur schwer herausfinden, wo genau die einzelnen Arten noch vorkommen und wie sich ihre Bestände entwickeln. Speziell ausgebildete Artenspürhunde können in solchen Fällen eine wertvolle Hilfe sein, zeigt eine neue Übersichtsstudie. Mithilfe der vierbeinigen Helfer lassen sich die gesuchten Arten meist schneller und effektiver finden als mit anderen Methoden, berichten Dr. Annegret Grimm-Seyfarth vom UFZ und ihre Kolleginnen im Fachjournal Methods in Ecology and Evolution.

Wie viele Fischotter gibt es noch in Deutschland? Welche Lebensräume nutzen die bedrohten Kammmolche an Land? Und haben Großstadt-Igel mit anderen Problemen zu kämpfen als ihre Artgenossen in der Provinz? Wer die betreffenden Arten effektiv schützen will, sollte solche Fragen beantworten können. Doch das ist keineswegs einfach. Denn viele Tiere führen ein heimliches Leben im Verborgenen, selbst ihre Hinterlassenschaften sind mitunter schwer zu entdecken. Oft weiß deshalb niemand so genau, ob und in welchem Tempo ihre Bestände schrumpfen oder wo die letzten Refugien der Überlebenden sind. „Wir müssen dringend mehr über diese Arten wissen“, sagt Dr. Annegret Grimm-Seyfarth vom UFZ. „Aber dazu müssen wir sie erst einmal finden.“

Wenn es darum geht, offene Landschaften zu kartieren oder größere Tiere nachzuweisen, kann die Fernerkundung mit Luft- und Satellitenbildern weiterhelfen. Bei dicht bewachsenen Gebieten und kleineren, versteckt lebenden Arten dagegen machen sich Fachleute traditionell selbst auf die Suche oder arbeiten mit Kameras, Haarfallen und ähnlichen Tricks. In letzter Zeit stoßen aber auch weitere Techniken wie die Analyse von winzigen DNA-Spuren weltweit auf immer mehr Interesse. Und gerade dabei kann der Einsatz von speziell trainierten Spürhunden sehr nützlich sein. …(Weiter siehe obiger Link)