NaFor kommentiert Karten zu Windflächenpotenzialen in Niedersachsen

Das Land Niedersachsen hat kürzlich eine Kartenübersicht über Windflächenpotentiale vorgelegt. Demnach müssen landesweit bis 2026 mindestens 2,2 Prozent der Fläche für die Windenergie ausgewiesen werden.

Die Planungsträger entscheiden in eigener Zuständigkeit über die Ausweisung der Flächen, die Karten zeigen lediglich das Potenzial in den einzelnen Regionen. Da es sich um eine standortorientierte Vorgabe der Potenziale handelt, ist das Kartenwerk aus Sicht des NaturschutzForums Deutschland (NaFor) prinzipiell auch als Orientierung für andere Bundesländer geeignet, die Ziele schnellstmöglich zu erreichen.

Insgesamt sind nach der Studie des Landes – unter Beachtung des Natur- und Artenschutzes sowie weiterer Belange – 7,2 Prozent der Landesfläche prinzipiell als Windenergie-Standorte geeignet. Aus diesen Flächen sollen die kommunalen Planungsträger nun mindestens 2,2 Prozent auswählen und haben je nach Potenzial unterschiedliche Flächenziele zugewiesen bekommen. Die Flächenpotenziale wurden nach objektiven Kriterien wie Besiedlungsdichte, Abständen zur Wohnbebauung, Belangen der Bundeswehr sowie FFH-, Naturschutz- und Vogelschutzgebieten berechnet. Ziel der Landesregierung ist es, 30 Gigawatt (GW) Windenergie-Leistung an Land bis 2035 in Niedersachsen zu installieren. Das entspricht einem Zubau von rund 18 GW. Jährlich sollen dafür 1,5 GW an Leistung hinzukommen. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 kamen mit etwa 100 neuen Windrädern insgesamt rund 450 Megawatt (MW) Leistung hinzu. Mit bisher rund 6.200 Anlagen ist Niedersachsen schon jetzt Windenergieland Nr. 1 in Deutschland.

Auf Basis der Studie soll dann in Niedersachsen per Gesetz geregelt werden, wieviel Windfläche in den kreisfreien Städten, den Landkreisen, dem Regionalverband Großraum Braunschweig und der Region Hannover mindestens auszuweisen ist, wie die Planung erleichtert wird und wie Kommunen sowie Bürgerinnen und Bürger direkt von der Energiewende profitieren können.

NaFor begrüßt das vorgelegte Kartenwerk und das in Niedersachsen vorgesehene Vorgehen. Allerdings weist der Naturschutzverband auf kleinere Inkonsistenzen hin, die geprüft werden sollten. So enthält die Übersicht etwa auch Standorte, die für Windkraftanlagen gar nicht mehr zur Auswahl stehen. Dessen ungeachtet kann das Kartenwerk nach Ansicht des NaFor auch eine Orientierung für andere Bundesländer sein.

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Beispiel: Dannenberg

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Alle Ergebniskarten der Windflächenpotenzialanalyse finden Sie hier:

https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/ergebniskarten-der-windflachenpotenzialanalyse-downloadmoglichkeit-220485.html

Bezug: NMUEK c/o Presseinformation im Portal des Landes Niedersachsen:

https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/pi-027-karten-windflaechen-220552.html

Weitere Informationen fiden Sie unter: www.nafor.de