NaturschutzForum dankt Zoologischen Gärten für ihr langjähriges Engagement im Artenschutz

Bremen. Die Bereitschaft, wildlebende Tiere und ihre Lebensräume zu erhalten, ist nicht selbstverständlich – erfordert das doch Kenntnisse, Überzeugung und Finanzen sowohl bei einzelnen Entscheidungsträgern als auch in der breiten Bevölkerung. Um dies zu erreichen und zu erhalten, bedarf es Stätten der Begegnung mit heimischen und exotischen Tierarten, also Menschenaffen, Raubkatzen und Elefanten ebenso wie Kleinfischen, Schildkröten und vielen anderen Vertretern der irdischen Fauna.

Kinder von heute sind Politiker von morgen. Ihnen und möglichst vielen anderen Menschen sind, wenn nicht zeitlebens, dann zumindest während der Kindheit, Artenkenntnis und Artenschutz allgemein sowie Erhaltungsprogramme bedrohter Tiere im Besonderen zu vermitteln. Betroffen sind auch die Multiplikatoren wie Lehrer, Kindergärtner, Ausbilder und Naturschutzvereine. Das NaturschutzForum Deutschland (NaFor) sieht deshalb in der Unterstützung qualifiziert geführter Zoos, Tierparks und Wildgehege eine gute Möglichkeit, Erlebnisräume anzubieten, die den Besuchern zugleich Wissen und ein persönliches Engagement für bislang unbekannte Organismen vermitteln.

Prof. Dr. Heiko Brunken, Präsident des NaFor, erklärt dazu: „Ohne die großen Zoos in Europa, die wissenschaftlich geleitet werden, wären wir um wichtige Bildungs- einrichtungen ärmer und Arten wie das Przewalski-Pferd, manche Halbaffen oder die Hawaii-Gans, um nur einige wenige zu nennen, kaum mehr anzutreffen.“ Darum unterstützt NaFor die wertvolle Arbeit an Standorten wie Köln, Berlin, Duisburg, Frankfurt, Hamburg, Hannover, München, Münster, Nürnberg, Osnabrück, Rostock, Stuttgart, Walsrode und vielen anderen; auch in den Nachbarländern arbeiten Zoos oder Tierhaltungen seit Langem erfolgreich, stellvertretend seien nur genannt: Noordereinde, Arnhem (NL), Wien, Innsbruck (A), Zürich, Basel (CH), Kopenhagen, Hirtshals (DK). Aus Sicht des Arten- und Tierschutzes unzureichend und dringend sanierungsbedürftig sind dagegen osteuropäische Anlagen wie in Varna (BG), aber auch in Bordeaux (F) gibt es Verbesserungsbedarf.

Der tödliche Unfall einer Pflegerin am 25. August 2012 im Zoo Köln ist beklagenswert, jedoch auf die individuelle menschliche Unzulänglichkeit zurückzuführen, gerade wenn Routine im Spiel ist. Mit der grundsätzlichen Frage: „Zoo – ja oder nein?!“ hat der Vorfall nichts zu tun. Gerade der Zoo Köln ist seit Jahrzehnten bekannt für seine hervorragenden Zuchtprogramme, zu nennen ist zum Beispiel das der Halbaffen, und für seine exzellenten Informationen zur Biologie, Verbreitung und Gefährdung der Tiere. Andere Anlagen haben gleichermaßen große Verdienste mit der Arbeit ihrer Zooschulen und die damit verbundene regelmäßige Lehre für Schüler und Studierende durch Anschauung in direkter Begegnung vor Ort.

Das NaturschutzForum dankt bei dieser Gelegenheit allen qualifizierten und am Artenschutz orientierten Zoos für die bisher geleistete Arbeit. NaFor dankt gleichermaßen den vielen Geldgebern und auch Unterstützern, ob Kommunen, Firmen, Partnern und Paten oder einzelnen Mäzenen im Hintergrund, die das dauerhaft ermöglichen.

Lesen sie auch:
Erklärung vom 28.August 2012: „Zoos sollen verboten werden…“
der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e.V.
www.dght.de

Nähere, sehr aufschlussreiche Informationen über die Arbeit des Kölner Zoos finden sie in:
Zeitschrift des Kölner ZOOs
ISSN 0375-5290
www.koelnerzoo.de

Remmer Akkermann (NaFor / BSH), Florian Häselbarth (BSH / DGHT)