Verdopplung der Blühstreifen auf 20 Tsd. Hektar innerhalb eines Jahres

NaturschutzForum begrüßt Förderung von Landwirtschaftsminister Christian Meyer

Hannover. Als bundesweit erster Minister ist Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer von den Berufs- und Erwerbsimkern in Deutschland mit dem Goldenen Stachel ausgezeichnet worden. Der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerverband DBIB vergibt die Statue aus Messing und Granit seit fünf Jahren, zum ersten Mal geht sie nun an das Kabinettsmitglied einer Regierung. Der Verband lobte Meyers „beispielhaftes Engagement für Imkerei und Bienen“. Die Auszeichnung hat großes Gewicht: Mehr als 800 professionelle Imkerinnen und Imker gehören dem DBIB an. „Unsere Mitglieder betreuen rund 50 Prozent der Bienenvölker in Deutschland und produzieren etwa die Hälfte des Honigs bundesweit, also mehr als 22.000 Tonnen“, sagte Verbandspräsident Manfred Hederer.

Nach seinen Worten hat sich Niedersachsens Landwirtschaftsminister „wehrhaft und stachelig für die Bienen eingesetzt“. Hederer fügte hinzu, Meyer sei auf die Imkerinnen und Imker zugegangen, habe Schwachstellen erkannt „und mit Blühstreifen und Imkerbonus erste wichtige Akzente gesetzt“. DBIB-Vizepräsident Christoph Koch ergänzte, eine wahrscheinliche Verdopplung der Blühstreifen binnen eines Jahres „hat vor dem Minister noch keiner geschafft. Das soll ihm mal einer nachmachen.“

Niedersachsens Landwirtschaftsminister sagte, er freue sich sehr über die Auszeichnung. „Der Goldene Stachel ist zugleich auch Ansporn, für Bienen potenziell gefährliche Pflanzenschutzmittel nicht zuzulassen und beim Verbot von Gentechnik weiter hart zu bleiben.“ Meyer betonte, „die Biene ist das wichtigste Nutztier in Niedersachsen und von hoher Bedeutung für den Ertrag und die Vielfalt an gesunden Lebensmitteln“. Tatsächlich sind 80 Prozent der Kulturpflanzen auf die Bestäubungsleistung der Bienen angewiesen. Der volkswirtschaftliche Wert der Bestäubungsleistung wird allein in Deutschland auf etwa zwei Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Allerdings: Die immer stärker gewordene Intensivierung der Landwirtschaft hat dazu geführt, dass für die Honigbienen insbesondere im Sommer nicht in ausreichender Menge Futterpflanzen zur Verfügung stehen. Die Folge: Honigbienen sind mit wichtigen Pollen unterversorgt, gehen geschwächt in den Winter.

Das soll sich in Niedersachsen ändern. Der Landwirtschaftsminister hat deshalb ein Blühstreifenprogramm ins Leben gerufen: Die Förderung wurde wesentlich von 540 Euro auf bis zu 975 Euro pro Hektar angehoben. Neu ist ein darin enthaltener Imkerbonus von 100 Euro für eine gute Kooperation von Landwirten mit einem örtlichen Imker. „Wir setzen auf Anreiz und Dialog zwischen den Beteiligten. Zum Nutzen der Bienen“, sagte Meyer. Er zeigte sich insbesondere darüber erfreut, „dass wir trotz Deckelung auf zehn Hektar pro Betrieb dieses Jahr mit einer Verdopplung der geförderten Blühstreifen im Land von 10.000 auf rund 20.000 Hektar rechnen“.

Seit dem vergangenen Jahr leistet übrigens auch das Landwirtschaftsministerium seinen Beitrag zum Wohl der Bienen: Zusammen mit der Initiative „Hannover summt!“ als Teil einer bundesweiten Kampagne bietet das Ministerium zwei Bienenvölkern mit je rund 40.000 Bienen in seinem Garten in der Nachbarschaft von Obstbäumen, Ziersträuchern und einer großen Magnolie ein neues Zuhause. Die erste Ernte kann sich sehen lassen: Mehr als 100 Gläser Honig konnte der Minister an Kabinettskolleginnen und -kollegen, Mitarbeiter und Besucher verschenken. Er habe sogar eine Pollenanalyse machen lassen, so der Minister. Herausgekommen sind schmackhafte Mischungen aus Blüten von Linden, Götterbaum und Wildem Wein.

Bezug: PM des NMU vom 23. Januar 2015